Tafelsilber findet sich in den Schubladen vieler Haushalte, meist handelt es sich um einen gut gehüteten Familienschatz oder um ein einstiges Hochzeitsgeschenk. Verwendung findet es allerdings nur selten, schließlich besteht das Besteck aus hochwertigem Silber, das geschützt werden muss. Doch selbst, wenn das Silberbesteck nie zum Einsatz kommt, verfärbt es sich im Laufe der Jahre, wird gelb, braun oder sogar schwarz.
Grund für diese Verfärbungen sind Schwefelverbindungen, die unter anderem in der Luft vorkommen und das Edelmetall nach und nach zum Oxidieren bringen. Durch die Oxidation entsteht auf der Oberfläche des Bestecks Silbersulfid, das für die bekannte “angelaufene” Optik sorgt. Natürlich gibt es Möglichkeiten, das Tafelsilber von der Silbersulfid-Schicht zu befreien. Durch die richtige Handhabung lässt sich die Oxidation aber auch verzögern oder sogar vermeiden.
Tafelsilber lagern
Um das Silber vor dem Anlaufen zu schützen, sollte es möglichst luftdicht gelagert werden. Nach einer gründlichen Reinigung wird das Besteck hierfür in einer Folie eingeschweißt. Weniger aufwändig ist, aus Silberputztüchern kleine Beutel herzustellen, in denen das Silber aufbewahrt und die Zufuhr von Luft – und Schwefelverbindungen – verhindert werden kann.
Tafelsilber verwenden
Besser, als das Silberbesteck jahrelang in Folie eingeschweißt herumliegen zu lassen, ist die Verwendung des Tafelsilbers auf dem Esstisch. Durch die regelmäßige Benutzung – nicht nur einmal jährlich, sondern mehrmals wöchentlich – verhindern die Bildung von Silbersulfid zu einem großen Teil. Nach der Nutzung wird das Besteck mit lauwarmem Wasser, milder Seife und einem fusselfreien Tuch gereinigt. Aufbewahrt werden kann das Besteck dann in einem passenden Besteckkasten, der über einen Deckel verfügt und sich sicher verschließen lässt.
Tafelsilber nicht verwenden
Manche Gerichte sollten Sie allerdings nicht mit Silberbesteck zu sich nehmen. Dazu zählen Eier, Senf, Fisch und Hülsenfrüchte. Sie enthalten teils große Mengen an Schwefel, die das Silber anlaufen lassen und dem Essen einen metallischen Geschmack verleihen können. Sollten Sie das Tafelsilber versehentlich mit diesen Lebensmitteln in Berührung kommen lassen, sollten Sie es möglichst zeitnah spülen.
Reinigung mit Hausmitteln
Haut sich auf Ihrem Tafelsilber ein dunkler, fast schwarzer Belag gebildet, werden Sie diesen ohne eine gründliche Reinigung nicht mehr los. Eine nahezu mühelose Entfernung des Silbersulfids verspricht ein Alu-Salz-Bad. Das enthaltene Aluminium führt dem Silber erneut Elektronen zu, da es unedel ist und damit leichter Elektronen abgibt als das Silber. Die Elektronen reagieren daraufhin mit dem Silber und lösen die schwarze Schicht.
Für das Alu-Salz-Bad benötigen Sie einen Topf oder eine Schüssel, Alufolie, Kochsalz und heißes Wasser.
Zunächst wird in den Topf beziehungsweise in die Schüssel die Alufolie und das Silberbesteck gelegt. Die einzelnen Teile des Tafelsilbers dürfen sich hier nicht berühren. Besteck mit scharfen Messerklingen dürfen nicht in das Bad gelegt werden. Im nächsten Schritt wird etwas Salz und heißes Wasser in den Topf gegeben und die Lösung umgerührt, sodass das Besteck mit der Alufolie in Kontakt kommt. Bereits nach wenigen Minuten hat sich die Silbersulfid-Schicht von dem Besteck gelöst und es glänzt wieder. Jetzt kann das Silber aus dem Topf genommen, mit klarem Wasser abgespült und abgetrocknet werden.
Reinigung mit Spezialprodukten
Bei der längerfristigen Lagerung von Tafelsilber können Silberputztücher hilfreich sein, bei der Reinigung des Silbers selbstverständlich auch. Neben den Silbertüchern gibt es weitere Spezialprodukte, die sich zur Reinigung des Bestecks eignen, so etwa spezielle Politurpaste oder Reinigungsbäder sowie spezielles Reinigungsspray. Die Anwendung kann sich von Produkt zu Produkt unterscheiden und sollte in der Anleitung des Herstellers nachgelesen werden.