Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Verunsicherung wird Gold als Wertanlage häufig angepriesen. Natürlich hat eine Anlage in Gold wie fast alle Wertanlagen zwei Seiten und ob eine solche Anlage sinnvoll ist, ist von Fall zu Fall verschieden. Gern wird Gold als sicherer Hafen in Krisenzeiten beworben. Tatsächlich wird Gold seinen Wert nie vollkommen einbüßen, aber das Edelmetall wirft auch nur selten eine Rendite ab. Das gelingt höchstens dann, wenn man Gold in Zeiten eines niedrigen Goldpreises kauft und es in Zeiten eines hohen Goldpreises wieder verkauft. An dieser Stelle aber beißt sich der Hund in den Schwanz, denn ein Durchschnittsanleger investiert ja gerade deshalb in Gold, weil er Angst vor einem Währungsverfall hat. Wenn es aber erst einmal so weit ist, dass die Angst vor einer Inflation schon ins kollektive Denken vorgedrungen ist, ist der Goldpreis meistens auch schon ziemlich hoch und ein renditebringender Verkauf damit eher unwahrscheinlich.
Gold wurde bislang immer gehandelt
Für die Krisensicherheit von Gold spricht, dass es bislang immer und auch in Zeiten großer Depressionen an den Börsen gehandelt wurde und damit nie seinen gesamten Wert verloren hat. Das liegt vermutlich daran, dass trotz großer Abbaumengen eine Gesamtmenge an Gold weltweit nicht prognostiziert werden kann und Gold als begrenzte Ressource gilt. Gold ist daher in gewisser Weise eine krisensichere Anlage, denn es könnte im Falle einer Währungskrise die Funktion einer Notwährung übernehmen. Von Fachleuten als Wertanlage empfohlen wird Gold jedoch immer nur als Beimischung in ein Gesamtportfolio. Es sollte maximal zehn Prozent eines Portfolios ausmachen, um dieses stabiler gegen die Schwankungen an den Finanzmärkten zu machen. Der Goldpreis wird täglich neu verhandelt. Nicht nur die Nachfrage der Anleger nimmt Einfluss auf den Wert des Goldes. Weitere Faktoren sind die Fördermengen der Goldindustrie, die Nachfrage der Industrie und Schmuckindustrie nach Gold und das allgemeine Zinsniveau. Damit bleibt Gold immer auch eine sehr spekulative Anlage.
Steigende Goldpreise sind nie garantiert
Selbst wenn der Hype um Gold schon lange anhält, können steigende Goldpreise niemals garantiert werden und sind mittelfristig gesehen sogar unwahrscheinlich. Wer mit seinem Ersparten eine Rendite erzielen möchte, ist mit dem Kauf von Gold daher eher schlecht beraten. Die Preissteigerung von Gold müsste enorm sein, um damit eine Rendite zu erwirtschaften. Das gilt für den Gold-Aktienhandel ebenso wie für physisches Gold in Form von Münzen oder Barren. Beim Goldhandel fließen immer auch Transaktionskosten und wer physisches Gold verkauft, muss auch mit nicht unerheblichen Abschlägen beim Händler rechnen. Für kleine Stückelungen wird zudem schlechter bezahlt als für große, doch wie viele Menschen haben schon Goldbarren von einem Kilogramm im Bankschließfach. Für einen Durchschnittsanleger kann eine gewisse Investition in physisches Gold beruhigend sein. Eine Anlage, die für Rendite garantiert, ist Gold aber nicht.