Die Feinheit von Gold erkennen

Die Feinheit von Gold erkennen

Die Feinheit von Gold, auch Feingehalt genannt, wird in Karat oder in Tausendsteln angegeben und gibt Aufschluss darüber, wie groß der Anteil an reinem Gold in einer Goldlegierung ist. Neben Gold enthalten Goldlegierungen meist Silber oder Kupfer. So ist Gold größtenteils das teuerste Material in einer solchen Legierung und folglich äußerst relevant für die Wertbestimmung. Sind Sie Besitzer eines goldenen Schmuckstücks oder einer Goldmünze oder möchten Sie in naher Zukunft ein Objekt aus Gold erwerben, sind Sie mit Sicherheit daran interessiert zu erfahren, wie groß der Goldanteil der jeweiligen Legierung ist. In unserem Beitrag erfahren Sie, anhand welcher Merkmale Sie die Goldlegierung identifizieren können und was diese über die Feinheit des Goldes aussagt.

Häufig vorkommende Goldlegierungen

Goldmünzen und -barren besitzen normalerweise einen sehr hohen Goldanteil von überwiegend mehr als 90 Prozent. Goldlegierungen, die für die Fertigung von Schmuckstücken verwendet werden, können auch durchaus nur einen Goldanteil von 33,3 Prozent besitzen. In der folgenden Tabelle lernen Sie die gängigsten Goldlegierungen, die jeweilige Feinheit in Karat und in Tausendsteln sowie den Goldanteil in Prozent kennen.

Goldlegierung anhand der Punzierung erkennen

585er Gold – 14 Karat Gold

Die Angabe des Feingehalts ist in Deutschland nicht gesetzlich vorgeschrieben. Ein hoher Feingehalt ist aber durchaus ein Verkaufsargument und so werden die meisten Schmuckstücke aus Gold mit einer sogenannten Punze versehen. In Österreich erzeugte sowie zum Verkauf angebotene Gegenstände aus Gold müssen dagegen in nahezu allen Fällen eine Feingehaltspunze tragen.

Die Feingehaltspunze, kurz Punze, ist eine kleine eingestempelte Prägung, die Auskunft über den Feingehalt des Goldes gibt. Überwiegend wird der Feingehalt in Tausendsteln angegeben – in Deutschland ist diese Art der Angabe Pflicht. In manchen Fällen – etwa bei alten Schmuckstücken oder Goldobjekten aus dem Ausland – gibt die Punze die Feinheit in Karat an.

Die Punze befindet sich bei Schmuckstücken üblicherweise an einer unauffälligen Stelle, manchmal gemeinsam mit weiteren Informationen, etwa zum Gewicht oder dem Jahrgang des Schmuckstücks.

Auch viele Goldmünzen verfügen über eine Punzierung. Häufig befindet sich diese am Rand der Münze.

Große Goldbarren verfügen in der Regel ebenfalls über eine Punzierung. Neben dem Feingehalt wird hier – oft gut sichtbar auf der Oberseite des Barren – das Gewicht, der Hersteller und die Seriennummer des Goldbarrens genannt. Bei kleineren Barren, Tafelbarren und Motivbarren kommen Punzen ähnlich häufig wie bei Goldmünzen vor.

Keine Punzierung: Feinheit feststellen

Da es keine Pflicht zur Aufbringung einer Punzierung gibt, sind selbstverständlich auch Goldmünzen, -barren und goldene Schmuckstücke im Umlauf, deren Feinheit nicht ganz so einfach ermittelt werden kann. Sind Sie im Besitz eines solchen Goldobjekts und möchten Sie dessen Feingehalt herausfinden, müssen Sie einen Juwelier aufsuchen.

Dieser kann das Objekt mittels Säuretest nicht nur darauf testen, ob es sich tatsächlich um eine Goldlegierung handelt, sondern auch die entsprechende Feinheit feststellen.

Noch exakter lässt sich die metallische Zusammensetzung und damit die Feinheit des Goldes ermitteln, wenn der Juwelier die Möglichkeit hat, eine Röntgenfluoreszenzanalyse durchzuführen. Mithilfe eines Röntgenfluoreszenzspektrometers wird das Goldobjekt Röntgenstrahlung ausgesetzt.