Silberschmuck und die Gesundheit

Mineralien und Edelsteinen schreibt der Mensch bereits seit Urzeiten heilende Eigenschaften zu. Dasselbe gilt auch für Edelmetalle, insbesondere für Gold und Silber. Heute wissen wir, dass zumindest die dem Silber zugesprochenen gesundheitlichen Vorteile in gewisser Weise wahr sind. So wird es unter anderem in Wundpflastern und Wundverbänden, aber auch als Material für medizinische Geräte eingesetzt. Nun stellt sich natürlich die Frage, ob die wissenschaftlich nachgewiesenen gesundheitlichen Vorzüge des Silbers auch im Alltag genutzt werden können, etwa durch das Tragen von Silberschmuck.

Gesundheitlicher Nutzen von Nano-Silber

Silber verfügt über eine antibakterielle Wirkung und wird deshalb etwa in Pflastern eingesetzt, um zu verhindern, dass die Wunde mit Bakterien in Kontakt kommt. Die Textilindustrie setzt Silber aufgrund der antibakteriellen Eigenschaften in Sportbekleidung ein, um durch Bakterien verursachten Schweißgeruch zu mindern. Zum Einsatz kommt bei diesen Anwendungsfällen sogenanntes Nano-Silber. Hierbei handelt es sich um Nanopartikel aus Silber, deren Größe im Nanometerbereich, also zwischen einem Nanometer und 100 Nanometer, liegt.

Gesundheitliche Gefahren von Nano-Silber

Da das Nano-Silber so klein ist, kann es durch die Haut in den Körper eindringen. Diese Gefahr besteht vor allem, wenn die Silberpartikel mit verletzter Haut in Berührung kommen. Gesunde Haut stellt normalerweise eine wirksame Barriere gegen das Eindringen des Silbers dar. Allerdings können auch hier Silber-Ionen – jedoch nur relativ wenige – durch die oberste Hautschicht (Hornschicht) in die tiefer liegenden Hautschichten vordringen. Darum empfehlen das Bundesamt für Risikobewertung und der BUND, so weit wie möglich auf mit Nano-Silber behandelte Kleidung sowie auf Cremes, Deos und andere Kosmetika mit Silber zu verzichten.

Was bedeutet das nun für Silberschmuck?

Beim Tragen von Silberschmuck müssen Sie sich üblicherweise keine Sorgen darum machen, dass Nano-Silber in Ihren Körper gelangt. Bereits Mikrosilber, also Silbermoleküle, die bereits 100-mal größer sind als Nano-Silber, können aktuellen Erkenntnissen zufolge nicht in den Körper gelangen. Damit sind die Empfehlungen von BUND und BfR nicht auf Kleidung mit Mikrosilber anzuwenden. Silberschmuck ist massiv – kleinste Silberpartikel gelangen somit normalerweise auch nicht in den Körper.

Während die negativen Aspekte kleiner Silberpartikel also nicht auf Silberschmuck zutreffen, besteht die bekannte antibakterielle Wirkung des Silbers natürlich auch weiterhin. Große Gegenstände können folglich durchaus wirksam gegen Bakterien sein – darum bestehen medizinische Geräte und Werkzeuge nicht selten aus Silber.

Gesundheitliche Vorzüge, die dem Silber zugesprochen werden

Neben der nachgewiesenen antibakteriellen Wirkung von Silber werden dem Edelmetall weitere positive Effekte zugesprochen. So berichten einige Menschen nach dem Tragen von Silberschmuck von einer ausgeglichenen Stimmung und einem verbesserten Energieniveau. Die Gründe dafür sollen sein, dass Silber elektrische Störungen ausgleichen, die Körpertemperatur ausgleichen und die Durchblutung verbessern soll. Manche Menschen tragen Silberschmuck, da sie mit diesem Schmuck Infektionen durch Bakterien und Viren abwehren möchten – inwieweit Schmuckstücke hierbei tatsächlich wirksam sein können, ist nicht nachgewiesen. Weiterhin wird Silber ein positiver Effekt auf die Elastizität der Blutgefäße sowie bei der Hautpflege und bei der Bildung der Knochen zugesprochen.

Silber kann zudem genutzt werden, um toxische Substanzen zu identifizieren. Das Edelmetall geht mit einigen dieser Substanzen chemische Reaktionen ein und verfärbt sich dadurch. Nimmt Ihr Silberschmuck nach dem Tragen beispielsweise einen blauen Farbton an, kann dies auf einen zu hohen Natriumgehalt hinweisen.

Allergische Reaktion auf Silber

Allerdings leiden manche Menschen auch unter einer Silberallergie. Ist dies der Fall, kann es beim Hautkontakt mit Silber zu schuppiger oder geröteter Haut kommen.