Gold ist nicht nur bei Anlegern ein beliebtes Edelmetall, sondern auch bei Personen mit einem Faible für hochwertigen und eleganten Schmuck. In seiner Reinform ist das Edelmetall jedoch relativ weich und damit anfällig für Beschädigungen, weshalb in der Schmuckindustrie vorwiegend Goldlegierungen zum Einsatz kommen. Hier wird das Gold mit anderen Metallen gemischt, um ihm die gewünschten Eigenschaften zu verleihen – es fester und widerstandsfähiger, leichter gießbar oder polierbar zu machen. Durch die Beimengung von anderen Metallen ist es außerdem möglich, dem Gold eine andere Farbe zu verleihen.
Gelbgold
Reines Gold, wie es in der Natur vorkommt, hat eine gelbe Farbe. Auch bei goldenen Schmuckstücken ist dieser Farbton vorherrschend. Schließlich hat das glänzende Gelb eine lange Tradition und lässt auch Außenstehende sofort erkennen, dass es sich um hochwertigen Goldschmuck handelt.
Bei der Herstellung von gelbgoldenen Schmuckstücken besteht die Legierung gewöhnlich aus Gold, Silber und Kupfer. In einigen Fällen wird der Legierung auch Zink beigefügt.
Die höchstwertige Gelbgoldlegierung ist aufgrund des hohen Goldanteils das 22 Karat Goldgelb, bestehend aus 91,7 Prozent Feingold, 5 Prozent Silber, 2 Prozent Kupfer und 1,3 Prozent Zink.
Frei von Zink ist die 18 Karat Gelbgoldlegierung mit einem Feingoldgehalt von 75 Prozent, einem Silbergehalt sowie einem Kupfergehalt von jeweils 12,5 Prozent.
Mehr Kupfer als Gold ist beispielsweise in der 9 Karat Gelbgoldlegierung mit einem Feingoldgehalt von 37,5 Prozent, einem Kupferanteil von 44,4 Prozent, einem Silbergehalt von 12,1 Prozent und einem Zinkgehalt von 6 Prozent enthalten.
Anhand dieser Legierungen ist leicht erkennbar, dass eine genaue Dosierung der einzelnen Metalle notwendig ist, um den gewünschten goldgelben Farbton zu erhalten. Abhängig von den Legierungsbestandteilen und deren Anteilen an der Gesamtlegierung kann das Gelb heller oder dunkler als das des reinen Goldes sein.
Rotgold und Roségold
Gold mit einem rötlichen Farbton wird je nach Intensität Rotgold oder Roségold genannt. Verantwortlich für die rote Färbung ist ein hoher Kupferanteil in der Goldlegierung. Die Intensität des Rot wiederum ist abhängig davon, wie viel Kupfer genau in der Legierung enthalten ist.
Da Kupfer deutlich preiswerter ist als Gold oder Silber, sind Schmuckstücke aus Rotgold für gewöhnlich günstiger als solche aus Gelbgold. Durch das Kupfer ist der fertige Schmuck sehr robust und verliert seine Farbe auch nach Jahrzehnten nicht.
Wie bereits erwähnt ist der Rotton des Goldes je nach Kupferanteil verschieden, was zur Folge hat, dass Schmuckstücke mit ein und demselben Goldgehalt eine sichtbar unterschiedliche rötliche Färbung haben können:
Das 18 Karat Roségold etwa kann einen sehr intensiven Ton haben, wenn es zu 75 Prozent aus Feingold und zu 25 Prozent aus Kupfer besteht – genannt wird es dann meist Rotgold. Enthält die 18 Karat Roségoldlegierung hingegen 75 Prozent Feingold, lediglich 20 Prozent Kupfer und 5 Prozent Silber, ist der Rotton heller.
Roségold gibt es darüber hinaus aber natürlich auch mit geringerem Goldanteil, etwa mit 58,3 Prozent Feingoldgehalt, 24,4 Prozent Kupfer und 17,2 Prozent Silber oder sogar mit lediglich 37,5 Prozent Feingold, 55 Prozent Kupfer und 7,5 Prozent Silber.
Weißgold
Gold, dem mittels Palladium, Nickel (allergieauslösend, deshalb kaum noch verwendet) oder Cadmium ein silberähnlicher Farbton verliehen wird, wird Weißgold genannt. Da Palladium ein sehr teures Edelmetall ist, wird es üblicherweise ausschließlich zur Produktion von hochwertigen Weißgold-Schmuckstücken genutzt. Eine gängige Legierung ist 20 Karat Weißgold, bestehend aus 83,3 Prozent Feingold und 16,7 Prozent Palladium.
Alternativ kann dem Gold eine hellgraue Farbe verliehen werden, indem es im richtigen Maße mit Silber und gegebenenfalls mit Kupfer und Zink legiert wird. Gängige Legierungen sind etwa das 18 Karat Weißgold mit 75 Prozent Feingold, 18,5 Prozent Silber, 1 Prozent Kupfer und 5,5 Prozent Zink oder das 9 Karat Weißgold mit 37,5 Prozent Feingold und 62,5 Prozent Silber.
Der Farbton ist bei diesen Legierungen allerdings weniger strahlend als bei klassischen Weißgoldlegierungen mit Palladium, weshalb fertige Schmuckstücke normalerweise zusätzlich mit Rhodium plattiert werden. Das Rhodinieren des Schmuckstücks muss nach mehreren Jahren wiederholt werden, da der Farbton des Goldes ansonsten leicht gelblich werden kann. Die Kosten für ein erneutes Rhodinieren halten sich in Grenzen und geben dem Schmuck seinen ursprünglichen Glanz zurück.
Blaugold
Etwas unbekannter, dafür aber sehr ansehnlich ist blaues Gold. Hier werden für eine 18 Karat Blaugoldlegierung 75 Prozent Gold mit 24,4 Prozent Eisen und 0,6 Prozent Nickel legiert. Durch eine anschließende Wärmebehandlung oxidiert das Eisen und die Oberfläche erhält eine blaue Farbe. Schmuck aus Nickel ist heute in Deutschland zwar verboten, es gibt allerdings zulässige Grenzwerte für die Verwendung des Übergangsmetalls. Zudem kann zumindest 11 Karat Blaugold auch ganz ohne Nickel hergestellt werden, indem 46 Prozent Feingold mit 54 Prozent Indium legiert werden.
Grüngold
Goldschmuck kann mit der richtigen Legierung auch eine leichte Grünfärbung verliehen werden. Zu berücksichtigen ist, dass die grüne Farbe bei dieser Legierung wirklich sehr gering ist und von ungeübten Augen nur bei ganz genauer Betrachtung und bei optimalen Lichtverhältnissen wahrgenommen werden kann.
Eine leichte Grünfärbung ist bereits zu erkennen, wenn 75 Prozent Gold mit 25 Prozent Silber gemischt werden. Besonders stark scheint die Grünfärbung allerdings, wenn die Legierung zu gleichen Teilen aus Feingold und Feinsilber besteht. Für die Produktion von Schmuckstücken ist diese Legierung jedoch zu weich, weshalb meist Zink beigemengt wird. Soll der Grünton noch intensiver sein, können Teile des Silbers durch Kobalt oder Cadmium ersetzt werden.